Artenschutzmauer –
Schulmauer
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Der im Sommer
neu gegründete Verein PRO Ottenschlag, der sich schwerpunktmäßig um
die Gestaltung und Pflege des Ortsbildes von Ottenschlag kümmern
wird, hat auch neben der Landesaktion "Natur im Garten" auch den
aktiven Artenschutz in sein Programm miteinbezogen.
So wurde im Zusammenwirken mit der Marktgemeinde Ottenschlag und der
Dorf und Stadterneuerung entlang eines bestehenden Wanderweges eine
Artenschutz-Schulmauer errichtet.
Ziel der Artenschutzmauer, so Huber Sabine, Obfrau des Vereines ist
es, den Artenschutz zu fördern sowie die Biodiversität und
Arterhaltung.
Die starken Windbrüche der vergangenen Jahre haben den alten
Baumbestand mit herrlichen Höhlen in den Stämmen vernichtet.
Die für uns so wichtige Wärmedämmung und Sanierung bei Häusern und
Dächern verschließt nun auch die kleinsten Unterschlupfmöglichkeiten
für verschiedenste Tierarten.
Auch die Landschaftsnutzung hat sich im Laufe der Zeit geändert.
Nachdem diese natürlichen Nistmöglichkeiten zunehmend geringer
werden, soll diese Artenschutz-Schulmauer auf einen Blick
demonstrieren, wie man sehr leicht die Wildpopulation unterstützen
kann.
Mit Nistkästen, geeigneter Bepflanzung, die als Nahrungsquellen oder
Nistmaterial dienen und eben einer Natursteinmauer die ebenso
natürliche Unterschlupfmöglichkeiten bietet, hofft der Verein PRO
Ottenschlag, dass sich hier zahlreiche Insekten, Vögel und Reptilien
niederlassen und so dem Wanderer und Besucher dieser
Artenschutzmauer ein unvergessliches, einmaliges Naturschauspiel
geboten wird und vielleicht sogar Ideen und Anregungen für den
eigenen Garten mit nach Hause genommen werden.

Die
Artenschutz-Schulmauer für Ottenschlag wurde am Samstag den 25.10.08
errichtet. Drei kräftige, fleißige Männer - Hr. Mörth, Hr. Martin,
Hr. Fichtinger - die der Kälte trotzten bauten diese Mauer auf. Die
"Aufsicht" übernahm die Obfrau von Pro Ottenschlag Sabine Huber.
Die Idee davon
stammt von
NABU, die mit Spezialisten diese Projektvorlage
erarbeitet haben. Dieses haben wir aufgegriffen und für Ottenschlag
adaptiert. Eine große Unterstützung erhielten wir von der ersten
Idee an bis hin zur finanziellen Förderung von Natur im Garten, DI
Jilka.
Unser Ziel ist es
den Artenschutz zu fördern sowie die Biodiversität und die
Arterhaltung. Themenwege anlegen, die durch das Leitmotiv „Kraft aus
der Natur“ körperlichen Wohlbefinden, Bewegung, Entspannung in der
Natur mit spannenden Lehrreichem und wissenswertem über den
Artenschutz verbinden. Mit geführten Wanderungen
wollen wir unseren Gästen, Schülern und allen Interessierten dieses
Naturerlebnis näher bringen.
Die natürlichen
Nistmöglichkeiten werden zunehmend geringer. Ackerflächen
verschwinden, Dächer und Spalten in Gebäuden werden im Zuge von
Restaurierungen und Wärmedämmung verputzt. Defekte Dachziegel werden
ausgewechselt und damit Schlupflöcher versperrt. Auch alter
Baumbestand mit herrlichen Höhlen in den Stämmen nimmt ständig ab
oder ist dem letzten Windbruch zum Opfer gefallen.
Diese
Artenschutzmauer soll auf kleinem Raum anschaulich demonstrieren,
welche Nistmöglichkeiten es gibt, wie eine geeignete Bepflanzung den
Wildtieren hilft, sei es als Nahrungsquelle oder Nistmaterial.
Vielleicht nimmt der eine oder andere Besucher Ideen für seinen
eigenen Garten mit, um sich dort an der Beobachtung von Wildtieren
zu erfreuen.
Welche
Lebensräume bieten wir den Wildtieren in unserer Umgebung an:
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Hummelnistkasten:
Alle in Mitteleuropa vorkommenden Hummelarten sind in
ihrer Existenz mehr oder weniger stark gefährdet. Nicht
nur wegen ihrer Seltenheit, sondern auch aufgrund des
direkten Nutzens und der Bedeutung für unserer
Kulturpflanzen sind Hummeln von großem wirtschaftlichen
Interesse. |
Igelkuppel: Der
Igel ist eine der ältesten noch lebenden
Säugetierarten. Er hat dank seinem ausgezeichneten
stacheligen Schutz die letzten Jahrtausende gut
überstanden. Bei Gefahr sollt er sich blitzschnell
zusammen und stellt seine Stacheln auf. Erst die
Neuzeit mit ihren vielen chemischen Giften, die
Überkultivierung der Landschaft, so es keine Hecken,
Gestrüpp und Unkrauthalden mehr geben darf, sowie
der Autoverkehr dezimieren diese Tierart so sehr,
dass sie auch bald in ihrem Bestand gefährdet ist. |

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I |
Der
Ameisen-/Beobachtungsstein
dient aufgrund der Eigenschaft, Wärme zu speichern,
zur Ansiedlung und für die nicht störende
Naturbeobachtungen von Kleinlebewesen, die unter der
Bodenplatte leben. Ameisen benötigen zum Beispiel
zur Aufzucht ihrer Brut und insbesondere zur
Entwicklung der Puppen sehr viel Wärme. (Bewohner:
Ameisen, Schnecken, Asseln, Steinläufer, Laufkäfer,
Spinnen, Ohr- und Regenwürmer, …) |
Nischenbrüterhöhle
mit 2 Einfluglöchern und einem Brutraumeinsatz
bietet Schutz vor Elstern, Katzen und Mardern. Diese
Nisthöhle werden gerne von Rotkehlchen, Bachstelzen,
Hausrotschwanz, Grauschnäppern, Meisenarten,…
bewohnt.
In Gegenden mit besonders hohem
Kleinräuber-vorkommen sehr zu empfehlen. |
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Halbhöhlenniststein:
Durch die Innengestaltung
wird dieses Nistgerät von allen Halbhöhlenbrütern
sehr gerne angenommen. Aufgrund seiner offene
Bauweise ist der Halbhöhlenstein auch als
Pflanzstein bestens geeignet oder kann beim Einbau
in ein Teichsystem als Fischbrutstein eingesetzt
werden,
Bewohner: Hausrotschwanz, Bachstelze, Grauschnäpper
usw. |
Ein Insektenhaus erlaubt eine
oder mehrere Möglich-keiten, mit denen man
nützlichen und gefährdeten Insekten helfen kann.
Angenommen werden diese Nisthilfen von verschiedenen
Solitärbienen und Schlupfwespenarten. Sie ernähren
sich haupt-sächlich von Milben, Raupen und
Blattläusen. Einige Arten sind wichtige Bestäuber
für Blütenpflanzen und Obstbäume. |
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Fledermäuse sind sozial
lebende Tiere. Sie beziehen sowohl
Sommer- als auch Winterquartiere,
die sie über viele Jahre immer
wieder aufsuchen. In den
Sommerquartieren teilen sich die
Geschlechter. Die Weibchen leben in
so genannten Wochenstuben zusammen,
um dort ihre Jungen aufzuziehen,
während die Männchen in kleinen
Gruppen oder einzeln Unterschlupf
suchen.
Fledermausstein
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Zahlreiche Vogelarten brüten in
weitgehend geschlossenen Nisthöhlen, wie dem Höhlenbrüter-kasten
("Meisenkasten"). mit Räuberschutz.
Je nachdem welchen Durchmesser Sie für das
Einflugloch dieses Nistkastens wählen, wird dieser
von unterschiedlichen Vogelarten bevorzugt. Welcher
Durchmesser für welchen Vogel geeignet ist, können
Sie der unteren Tabelle entnehmen.
Welcher
Vogel bevorzugt welche Einfluglochgröße?
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Tierart
Blaumeise
Haubenmeise
Sumpfmeise
Weidenmeise
Tannenmeise
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Größe des
Einfluglochs
Durchmesser 26- 28 mm
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Kohlmeise
Kleiber |
Durchmesser 32 mm
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Feldsperling
Haussperling
Trauerschnäpper |
Durchmesser 35 mm
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Star |
Durchmesser 45 mm |
Gartenrotschwanz |
oval,
Höhe 48 mm
Breite 32 mm |
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